Es geht um viel Ehre, Prestige, einen Finaleinzug und einen möglichen großen Geldregen: das Halbfinale im Niederrheinpokal zwischen Rot-Weiß Oberhausen und Rot-Weiss Essen ist ein Spiel, in dem es nicht nur um einen gewöhnlichen Sieg geht. Allen voran aus RWO-Sicht.
Die Oberhausener, die in dieser Saison wohl nicht mehr im Aufstiegsrennen um die 3. Liga mitmischen werden, wollen in der nächsten Serie oben anklopfen. Für den nächsten Schritt hat RWO auch Ex-RWE-Boss Marcus Uhlig als neuen hauptamtlichen Vorstandschef geholt. Mit Uhligs Engagement sollen die Wahrscheinlichkeiten an der Lindnerstraße für eine Rückkehr in den bezahlten Profifußball erhöht werden.
Stichwort Erhöhung: Uhlig soll mit seinem Geschäftsstellenteam dafür sorgen, dass der RWO-Etat zur kommenden Saison wächst. In 2024/2025 liegt dieser bei rund einer Million Euro. Zur neuen Serie soll dieser nach angehoben werden. Um wie viel Prozent, dass steht noch nicht fest. Im Vergleich: RWE wird zur Saison 2025/2026 bei gut sechs Millionen Euro liegen. Das sind schon Welten. Und. RWE wird den zukünftigen zum aktuellen Etat um rund zehn Prozent erhöhen. Das berichtete zuletzt die WAZ.
Umso wichtiger wäre für RWO ein Einzug ins Niederrheinpokal-Finale und ein Erfolg in diesem Wettbewerb. Dann würde in der 1. Runde des DFB-Pokal definitiv eine Summe von gut 250.000 Euro winken, plus die Einnahmen aus einem garantierten Heimspiel.
Wir würden das Geld nicht nur in den Kader investieren. Wir müssen auch unsere Infrastruktur aufpolieren. Da geht es um eine bessere Ausstattung des Kraft- und Physioraums oder einen Ausbau des Scoutingsystems. Zudem würden wir in Zukunft gerne sowohl ein Sommer- als auch ein Winter-Trainingslager absolvieren. Das sind so Dinge, die man mit Mehreinnahmen verwirklichen könnte
Dennis Lichtenwimmer
"Natürlich würde ein möglicher Einzug in den DFB-Pokal auch die Personalplanung beeinflussen. Alles andere wäre ja gelogen. 250.000 Euro sind in der Regionalliga drei bis vier Topspieler. Das macht schon einiges aus. Aber wir sind noch zwei Schritte davon entfernt. Zunächst müssen wir den Schritt ins Finale gehen, dann weiter schauen. Es macht keinen Sinn, jetzt über irgendwelche Möglichkeiten, die noch weit weg sind, zu diskutieren", erklärt Dennis Lichtenwimmer.
Doch der RWO-Sportchef lässt sich dann doch kurz auf das "Was-wäre-wenn"-Spielchen ein. Lichtenwimmer sagt: "Wir würden das Geld nicht nur in den Kader investieren. Wir müssen auch unsere Infrastruktur aufpolieren. Da geht es um eine bessere Ausstattung des Kraft- und Physioraums oder einen Ausbau des Scoutingsystems. Zudem würden wir in Zukunft gerne sowohl ein Sommer- als auch ein Winter-Trainingslager absolvieren. Das sind so Dinge, die man mit Mehreinnahmen verwirklichen könnte."
Um über solche Dinge intensiver nachzudenken, muss zunächst am Samstag (22. März, 14 Uhr, RevierSport-Liveticker) Rot-Weiss Essen aus dem Weg geräumt werden. Lichtenwimmer hält große Stücke auf den Kader des abstiegsbedrohten Drittligisten.
"Ich verfolge RWE relativ intensiv und wünsche ihnen auch den Klassenerhalt - aber genauso Alemannia Aachen und Borussia Dortmund II. Wir können auf die starken NRW-Teams aus der 3. Liga gut und gerne in der Regionalliga verzichten", erklärt Lichtenwimmer und ergänzt: "Spieler wie Tom Moustier oder Dominik Martinovic gefallen mir besonders. Martinovic hatte bisher Pech im Abschluss. Ich hoffe nicht, dass sein Knoten am Samstag platzt. Auf jeden Fall haben wir einiges zu tun, um die Essener in ihren starken Offensive zu stoppen. Wir werden aber top vorbereitet sein. Ich bin da guter Dinge, dass wir Rot-Weiss Essen besiegen können."